Einst in Wien...
Vom Bermudadreieck zum Michaelerplatz
Viel Unbekanntem begegnet man auf diesem Stadtspaziergang. Interessante Geschichten und Details geben Einblick in das "Alte Wien."
Mit einer Außenbesichtigung der Ruprechtskirche – gemeinhin als ältestes Gotteshaus Wien bezeichnet – beginnt dieser Stadtspaziergang. Die Kirche gilt als Gründung Salzburgs und sollte Salzflößern zur Orientierung helfen. Rund um den Ruprechtsplatz befindet sich das "Bermudadreieck" mit einer regen Lokalszene für Junge und Junggebliebene.
Hier befindet sich auch die Synagoge, die als einzige jüdische Einrichtung währen des Novemberpogroms 1938 nicht zerstört wurde.
Es geht zum Hohen Markt, der als ältester Markt bekannt ist und eine der Richtstätten der Stadt war. Der Vermählungsbrunnen und das Römermuseum sind hier ebenso Zeugnisse der wechselvollen Geschichte Wiens. Falls es die Zeit erlaubt, halten wir an der "Ankeruhr", die ein herrliches Beispiel secessionistischer Kunst ist. Die zwölf Stunden zeigen zwölf Personen der österreichischen Geschichte und sind mittags, Schlag 12:00 Uhr ein besonderes Highlight, das Dutzende Schaulustige anzieht.
Wir kommen vorbei an der Peterskirche, wo ein kurzer Blick hinein in die barocke religiöse Vorstellungswelt, die zutiefst von monumentaler und bewegter Kunst geprägt ist, lohnt. Auch die nahe Pestsäule ist ein Ausdruck der Glaubenswelten des Barock und der einstigen Regenten des Landes.
Wir enden die Führung am neu gestalteten und wunderschönen Michaelerplatz mit einem Blick in die "Tiefe" und in das "erotische" Wien. Gerahmt wird der Platz von Kohlmarkt auf der einen und Hofburg auf der anderen Seite. Den Namen hat der Platz von der Michaelerkirche. Sie ist eine der ältesten Kirchen Wiens, und die vielen Kenotaphe im Inneren zeugen von der Wichtigkeit des Gotteshauses für den Wiener Adel. Auch musikgeschichtlich ist sie relevant, denn Mozarts "Requiem" wurde hier uraufgeführt.
TIPP: Ein Besuch der Unterwelt der Michaelerkirche lohnt sich an einem anderen Tag oder zu einer anderen Stunde (zB 10:00 vormittags oder freitags 14:00). Zwischen Mumien in barocken Holzsärgen und Knochenstapeln ist man dem Tod und den Toten nirgendwo in Wien so nahe wie hier. 4000 Verstorbene sind in der Michaelergruft bestattet – allerdings der Großteil nicht in Särgen, sondern in Form von Knochenstapeln.
Man geht in der Gruft buchstäblich auf Leichen, denn der Boden besteht aus einer meterdicken Schicht aus Knochenmehl.
nt ist zutiefst von diesen An-Schauungen gefüttert. WE
Öffentliche Führung
Samstag, 28. Dezember 2024, 11:30 Uhr
Treffpunkt: vor der Ruprechtskirche, 1010 Wien
Dauer: rund 90 Minuten
Kosten: EUR 23,- p. P.
Hinweise: Mindestteilnehmerzahl: 3 Personen, maximale Teilnehmerzahl 10 Personen.